Betreuungsgeld? - Da lässt sich mehr draus machen!

03. April 2012

Die CSU will also den Eltern, die ihre Kinder nicht in eine Kinderkrippe geben sondern zuhause lassen, einen Bonus in Form von Bargeld geben. Sie nennen es dann "Wahlfreiheit".

Klasse - da könnten Eltern dann auch wählen, dass Kinder nicht mehr in die Schule gehen sondern zuhause von den Eltern unterrichtet werden. Natürlich vom Staat bezuschusst.

Oder: Bildungsgeld für Schulschwänzer?

Noch besser: lasse ich meine Kinder nicht mehr ins Schwimmbad - bekomme ich dann auch Förderung? Oder nein, am Besten sperre ich sie zuhause ein. Dann nutzen sie weder Straßen noch Spielplätze, Bibliotheken oder Theater... Ich freue mich schon auf den Geldsegen...

In Thüringen gibt es schon ein Betreuungsgeld. Dort zeigt sich, dass vor allem sozial benachteiligte Familien die Kinder zuhause lassen. Die Folgen sind verpasste Bildungschancen für die Kinder, verpasste Berufschancen für die Mütter, niedrige Renten in der Zukunft. Von mangelnder Integration ganz zu schweigen.

Wahlfreiheit heißt, die Freiheit zu haben, ein Angebot zu wählen oder nicht zu wählen.

Betreuungsgeld ist wie Bestechung, damit Eltern eine ideologisch genehme "Wahl" treffen. Also das genaue Gegenteil von Wahlfreiheit.

Das Betreuungsgeld sollte lieber in die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern und den Ausbau von Krippen, Kindergärten, Schulen und Universitäten eingesetzt werden.

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